700 Jahre Hilkerode vom 28.04. - 01.05.2017



... Hilkerode feiert (Vorbericht)

Vier Tage lang steht Hilkerode vom 28. April bis 1. Mai im Zeichen der 700-Jahr-Feier, in die die 50-jährigen Jubiläen der Jugendfeuerwehr und des Spielmannszugs integriert sind. An die Geschichte der Jubilare und Persönlichkeiten aus dem Ort erinnert eine Ausstellung im Pfarrheim.

 

Präsentation: Das Pfarrheim in Hilkerode wird von Dienstag, 25. April, bis Montag, 1. Mai, in eine Ausstellung verwandelt, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Jubiläen befasst. Geöffnet ist die Präsentation täglich von 15 bis 19 Uhr. Gezeigt werden bislang unveröffentlichte Exponate wie Bilder und Bildhauerarbeiten des Schirmherrn Professor Helmut Stephan Diedrich, so Festausschussmitglied Hiltrud Rust.

Die Entwicklung des Ortes, Spielmannszuges und der Jugendfeuerwehr sind ein Thema, ebenso Persönlichkeiten aus Hilkerode. Interessierte können die Festzeitschrift erwerben, die während der Eröffnung vorgestellt wird. Auch gibt es das „Familienbuch Hilkerode im Untereichsfeld“, das Michaela Kempa verfasst hat, rund 800 Seiten in zwei Bänden beinhaltet und die Zeit von 1695 bis 1900 betrifft.

 

Quelle: ET-Bericht vom 19.04.2017


"Das Event des Jahres"


Plattdeutscher Abend in Hilkerode

Mit einem plattdeutschen Abend hat am Freitag 28.04.2017 das Fest „700 Jahre Hilkerode“ begonnen, bei dem bis Montag, 1. Mai, auch 50 Jahre Spielmannszug und 50 Jahre Jugendfeuerwehr gefeiert werden.

 

Düt un dat op Platt hörten rund 250 Besucher im Festzelt. „Platt ist der beliebteste deutsche Dialekt“, so Bürgermeister Michael Skupski (parteilos).

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Plattdütschen Frünne, Werner Grobecker, unterhielten Solisten und Gruppen das Publikum mit Sketchen, Gesang, Tänzen und Vorträgen.

 

Quelle: ET-Bericht vom 29.04.2017 


Umzug 700 Jahre Hilkerode

Farbenfroher Festumzug in Hilkerode

 

32 Festwagen, Fußgruppen und Musikzüge haben sich am Sonnabendnachmittag durch Hilkerode geschlängelt.  Angeführt wurde der Festumzug zum Jubiläumstriple  vom Banner des Spielmannzuges mit Ortswappen. Die Feuerwehr leitetete den Durchgangsverkehr um, auf den Straßen bot sich ein buntes Potpourri von Umzugsteilnehmern: Fußballtrikots, Faschingsgarden, Narrenkappen, Schützen- und Feuerwehruniformen, historische Kostüme. Die Palette der Teilnehmer reichte vom F.C. Hertha Hilkerode über die Interessengemeinschaft Wildvogel Südniedersachsen bis zur Waldarbeiter-Instrumental-Musikvereinigung St. Andreasberg, vom Kindergarten bis zur Frauengemeinschaft. Mit hohem organisatorischem Aufwand und viel Phantasie war der Umzug, an dem sich viele Gastvereine beteiligten, vorbereitet worden, die Stimmung ausgelassen wie sonst nur beim Faschingsumzug. Die gute Stimmung und die Werbung für Hilkerode lasse auch vergessen, dass man beim vor 43 Jahren gefeierten 750. Ortsjubiläum einer falschen Urkunde aufgesessen sei, sagte Ortsbürgermeister Michael Skupski (parteilos): "Wir werden immer jünger."

 

Dorfhebamme und Händler

 

Seine Vorgängerin Hiltrud Rust dachte mit Blick auf die bevorstehende Schließung der Duderstädter Geburtsstation voraus und zugleich zurück: Als Dorfhebamme mit Baby-Attrappe reihte sie sich bei der Kolpingsfamilie ein, deren Mitglieder , ihren Festwagen mit Spinnrad und Schuhmacher-Werkstatt bestückt hatten und als historisch gewandete Handwerker an den Gesellenvater anknüpften, während Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins mit Reff die Geschichte des Handelsdorfes Hilkerode beschworen. Als älteste Vereinigung des Ortes war der Tierrat Kreteröder Erben dabei.

Die Erbengemeinschaft der Wüstung Kreterode zwischen Hilkerode und Brochthausen trifft sich seit 1571 zum Verzehr ihres Naturalien-Ertrages. Noch weiter zurück in die Geschichte - auf 500 Jahre Reformation ­- blickte die evangelische Kirchengemeinde Heilig Geist: Die Kirchenvorstandsmitglieder Dieter Schäfer und Ilse Keller reihten sich als Martin Luther und Katharina von Bora in den Umzug ein. "Schule früher" setzten die Lehrerinnen der Grundschule im Governanten-Look in Szene. "Alle Lehrerinnen haben Brillen auf", wunderte sich einer der ebenfalls nostalgisch gekleideten Schüler, die mit der Buchstabenfolge der Paul-Maar-Schule mitmarschierten.

 

Festwagen als Hingucker

 

Der alte Buggy der Clowngruppe des HCV (Hilkeröder Carnevals-Verein) war nicht das einzige betagte Fahrzeug. Die Feuerwehr aus dem Nachbarort Breitenberg rückte mit einer 180 Jahre alten Spritze an, die Hilkeröder Feuerwehr hatte einen umgebauten alten Audi dabei - dekoriert mit Feuerlöscher auf dem Trittbrett, einer Leiter mit Dummy und Spritzen auf der Motorhaube. Hingucker waren auch die Rhumspringer Nixe Lena Diederich samt Elfen-Gefolge im Nixen-Wagen, die HCV-Festwagen samt Frauengruppe mit Eiskönigin-Wagen, die als Tennisbälle verkleideten Damen des örtlichen Tennisclubs, die mit Angeln bewehrten Mitglieder des Angelsportvereins Rüdershausen, der Rhumspringer Harzclub in Tracht samt Hexe, Peitschenknallen und Akkordeonbegleitung sowie der Windmühlen-Wagen des Heimat- und Verkehrsvereins Breitenberg ("Auch Breitenberg hat es vernommen und ist zum Gratulieren ins Tal gekommen").

 

Acht Kapellen dabei

 

Lautstarke Musik ertönte nicht nur vom Wagen der "Breitenberger Jungs" mit Bierfaß als Beichtstuhl, der bereits beim Faschingsumzug in Hilkerode in diesem Jahr Premiere hatte. In Stimmungsmusik und volkstümliche Klänge aus Lautsprechern mischte sich die Live-Musik von acht Kapellen, darunter die Spielmannszüge aus Nesselröden, Gieboldehausen und Wulften, der Fanfarenzug Lindau, das Tambour-Corps Herzberg und die Brass & Drum Band aus Mingerode. Eine goldene 50 und Geschenkpakete schmückten den Wagen des Spielmannszuges Hilkerode, Schützenscheiben den Wagen der Hilkeröder Schützengesellschaft. Dazu gehörte auch die von Oswald Böning mit Motiven aus dem Ort gestaltete Jubiläumsscheibe zur 700-Jahr-Feier, die beim Schützenfest im Juni ausgeschossen wird. Bei den Schützen laufen bereits die Vorbereitungen auf die nächste Jubiläumsfeier in Hilkerode: Die Schützengesellschaft feiert in drei Jahren ihren 100. Geburtstag.

 

Quelle: ET-Bericht vom 02.05.2017


Festakt 700 Jahre Hilkerode

Ortsbürgermeister lässt New York alt aussehen

 

Bierernst konnte es nach so einer Nacht nicht werden. Und das wurde es auch nicht. Nachdem die Band Swagger bis 2.30 Uhr das Zelt im 700-jährigen Hilkerode beben ließ, sorgte Ortsbürgermeister Michael Skupski (parteilos) beim Festakt am Sonntag mit einer humoristischen Rede für Begeisterungsstürme.

In der Nacht zum Sonntag hat Swagger mit einem Programm von Oldies bis Rammstein und Bühnenshow die Hilkeröder und ihre Gäste auf den Beinen gehalten. Von einer "Super-Stimmung" und mehr als 900 Besuchern spricht Skupski: "Alle haben getanzt, das ganze Zelt hat gewackelt."

Mit einer Kranzniederlegung ist der Veranstaltungsreigen zum dreifachen Jubiläum - 700 Jahre Hilkerode, 50 Jahre Spielmannszug und Jugendfeuerwehr - dann am Sonntag fortgesetzt worden.

Vor dem Festakt wurde beim ökumenischen Zeltgottesdienst mit Birkenkreuz, Fahnenträgern der Vereine, Johanneschor, Pastorin Claudia Edelmann und Pfarrer Markus Grabowski viel Wasser geschöpft. Edelmann sprach in ihrer Predigt über den Leben schenkenden Wert des Wassers, den Brunnen der Liebe Gottes, den seelischen Durst und das Wasser der Gemeinschaft.  Viele evangelische Christen hätten nach dem Krieg in Hilkerode eine neue Heimat gefunden.

In den Vereinen stehe das Miteinander im Vordergrund, die Jugendfeuerwehr motiviere zum Einsatz für andere, der Spielmannszug bereichere mit seiner Musik das Dorfleben ("Wer ein Instrument spielt, hat auch ein Ohr für die Gemeinschaft"), Nachbarschaftshilfe mache das Dorf, das seinen Lebensmittelmarkt verloren hat, lebenswert. "Manchmal muss man tief schöpfen, um an Wasser zu kommen", sagte Edelmann mit Blick auf die demografische Entwicklung und den Verlust von Infrastruktur auf dem Land.

Warum das Landleben dennoch dem Stadtleben vorzuziehen ist, verdeutlichte beim sich anschließenden Festakt Skupski. Der Ortsbürgermeister zog einen Vergleich zwischen Hilkerode und New York - und ließ die US-Metropole dabei alt aussehen. "Hilkerode ist - hoffentlich - 700 Jahre, New York gerade mal 393 Jahre alt", sagte Skupski: "Dafür hat New York 18,9 Millionen Einwohner, wir - wenn wir alle in den Betten liegen - gerade mal 972." Auch eine Erklärung, warum New Yorks Bürgermeister die genaue Einwohnerzahl nicht kennt, hatte Skupski parat: "Viele Leute wohnen ganz aufeinander und übereinander. Und wenn man ganz dicht aufeinander und übereinander wohnt, kann es schon mal sein, dass man aufeinander losgeht und übereinander herfällt. Deshalb variiert die Einwohnerzahl." Auch bei der Naherholung kann New York nicht punkten: "Wir haben keinen Central Park, aber wir haben den Pahmberg, Schmalenberg, Hägerberg, Lohberg, Ankerberg, Klassberg, Neuerberg, Holztal, Ramek, Grube, Lake und Sumpf." Wenn man einem New Yorker erzähle, dass in Hilkerode der Supermarkt vor der Haustür halte, falle der vom Glauben ab.

Den Fall King Kong kontrastierte Skupski mit der heilen Haustierwelt in Hilkerode, teilte Seitenhiebe gegen Donald Trump aus und holte Lisa Vollmer als Freiheitsstatue auf die Bühne. Dort wurde sie in eine Hilkeröder Handelsfrau mit Reff verwandelt ("unsere Freiheitsstatue, geschaffen durch unseren Schirmherren Professor Helmut Stefan Diedrich"). Nach New York will Skupsi mit seiner Frau dennoch einmal reisen: "Wenn wir wieder nach zehn Tagen nach Hause kommen und ich mich mit einer Tasse Kaffee auf die Terrasse in die Sonne setze, werde ich denken, New York ist die Stadt, die niemals schläft, und hier bei uns ist es jetzt so ruhig - aber jetzt muss ich wieder Rasen mähen."

Das Alter Hilkerodes hatte Skupski bereits in der Festschrift humoristisch abgehandelt, dabei sogar 700 Jahre in die Zukunft geblickt ("Sind wir dann die Eloys oder doch nur die Morlocks?"). Über das Empfinden von Zeit und Kunst im Lauf der Jahrhunderte sprach Diedrich in seiner Festrede. Adeligen, die auf eine Ahnengalerie zurückblicken und mit Porträts in die Zukunft ragen konnten, stellte er die mit Existenzerhaltung beschäftige Dorfbevölkerung entgegen, leitete dann zu Schulpflicht und Wanderarbeitern über.

 

Wie Kunstprofessor Diedrich, dessen Vorfahren Textilhändler waren, ist auch der CDU-Landtagsabgeordnete Lothar Koch gebürtiger Hilkeröder. In seinem Grußwort plauderte er aus dem Nähkästchen, offenbarte intime Kenntnisse über seinen Geburtsort und blickte zurück auf seine Kindheit und Jugend in einem "Mikrokosmos, der mit dem Jahresrhythmus lebte." Die Gäste im Zelt erfuhren, dass Koch in Hilkerode ein Kirchenfenster eingeworfen hat und auf einem Wurstboden schlafen musste. An Zwangsarbeiter und Flüchtlinge, die den Ort in der Nachkriegszeit auf 1700 Einwohner anwachsen ließen, erinnerte Koch ebenso wie an Fußballer, Schützenfeste und Montagearbeiter: "Man kann kein Ziel finden, wenn man nicht weiß, wo man herkommt."

 

Quelle: ET-Bericht vom 02.05.2017


Tanz in den Mai

Auch der schwungvolle Sonntag Abend im Festzelt mit der Braunschweiger Band "The Funnies" war sehr gut besucht und es wurde ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

 

Am Montag morgen gab es beim "Frühschoppen" ab 11 Uhr zünftige Musik von dem Ebergötzer Spielmannszug und ab 14 Uhr brachten die Original Ecklingeröder Blasmusikanten das sehr gut gefüllte Festzelt zum rocken!

Auch die Kinder hatten Ihren Spass beim Kinderschminken, Glücksrad spielen, malen oder konnten sich das ein oder andere Mal auf das Kinderkarussell schwingen und mit den Papas oder Mamas eine Runde Autoscooter fahren!

 

Bleibt nur noch zu sagen:

Danke an den Festausschuss und an alle Helfer und Gönner; Sponsoren und Akteure!!! Danke an alle Hilkeröder und Gäste aus nah und fern für Eure Unterstützung beim schmücken der Straßen und das gemeinsame Feiern!

 

Hilkerode kann feiern und das geht nur in der Gemeinschaft!

Die nächsten Vereinsjubilare stehen schon in den Startlöchern und planen was das Zeug hält, damit das Dorfleben nicht einschläft und wir gemeinschaftlich zusammen feiern können!